MVT Zündung einbauen & einstellen
Bei dieser Anleitung handelt es sich um eine Einbauanleitung für die MVT Premium Zündungen zweiter Version ab 05/2024 für Simson Fahrzeuge.
Außerdem sind alle Schritte bis ins Detail beschrieben, damit jeder in der Lage ist, sein Moped mit dieser Anleitung umzurüsten, auch wenn kein Vorwissen in der Fahrzeugelektrik besteht.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
Schaltplan
Werkzeug
- Halteband
- Polradabzieher passend für die bisher verbaute Zündung
- 17mm Stecknuss
- 10mm Stecknuss
- Zündeinstelluhr
- Schlitzschraubendreher in versch. Größen
- Satz Inbusschlüssel
- Crimpzange
- Abisolierzange
- 10mm Maulschlüssel
- Zündkerzenschlüssel/ 21mm Langnuss
Welche Bauteile werden zusätzlich zum Zündungsbausatz benötigt?
- Zündkabel
- Zündkerzenstecker
- Flachsteckhülsen in versch. Größen
- Kabel mit 1,5 mm² Aderdurchmesser
- Doppelflachstecker
- Halter Zündspule von Vape Zündung
- Gleichrichter (bei Verwendung mit Licht)
- Isolierband / Schrumpfschlauch
Arten von verwendeten Flachsteckhülsen
2. Demontage alte Zündung
Bevor die MVT-Rennzündung einen Platz im Fahrzeug finden kann, muss die alte Zündung ausgebaut werden, insofern kein Neuaufbau durchgeführt wird. Je nach Art der alten Zündung müssen verschiedene Kabel demontiert und Bauteile entfernt werden.
2.1 Ausbau Vape Zündung
Beim Ausbau der Vape Zündung sollte zuerst der Kupplungszug ausgehangen, die Tachowelle gelöst und die drei M6 Schrauben des Lichtmaschinendeckels entfernt werden. Anschließend kann der Lichmaschinendeckel entnommen werden.
Zur Vereinfachung der Demontage sollten nun noch Sitzbank, Tank und die beiden Seitendeckel des Herzkastens demontiert werden.
Anschließend wird die Batterie abgeklemmt und dann können die Bauteile der alten Zündanlage, wie nachfolgend erklärt, entfernt werden. Außerdem sollte die Halterung für das Batteriespannband gelöst und die beiden Lochabdeckungen entnommen werden.
Beim Ausbau wird zuerst der Kabelstrang der Grundplatte vom Hauptkabelstrang gelöst und aus dem Herzkasten geführt.
Als nächstes werden Polrad (Rotor) und die Grundplatte (Stator) der Vape ausgebaut. Dafür wird die Mutter, die den Rotor auf den Konus der Kurbelwelle drückt, durch Gegenhalten mit dem Halteband gelöst und der Sicherungsring entnommen.
Anschließend kann der Polradabzieher eingeschraubt und das Polrad gelöst werden.
Nun liegt die Grundplatte frei. Man löst sie, indem man die beiden Schrauben an den Halteklammern löst und im Anschluss alles entnimmt.
Hinweis: Falls noch originale Haltekrallen verbaut waren und diese sich bereits verzogen oder an Spannkraft verloren haben, ist es ratsam, diese direkt gegen verstärkte Haltekrallen auszutauschen.
Im nächsten Schritt wird der Zündkerzenstecker gelöst und das braune Massekabel vom Motor abgezogen.
Weiter geht es dann mit dem Lösen des Sicherungsträgers und dem Zündschloss. Hierfür müssen die beiden Schlitzschrauben gelöst werden.
Nun wird noch die M6 Mutter am Massepunkt im Herzkasten abgeschraubt.
Jetzt geht es daran, alle Kabel der Vape- Zündanlage zu lösen und die Bauteile Stück für Stück zu entnehmen. Hierbei beginnen wir damit, das braune Kabel, welches von der Zündspule zum Massekontakt reicht, von diesem zu ziehen.
Anschließend werden die beiden Steckverbindungen von blau weiß (kommt von Zündspule) und braun weiß (geht zu Kontakt 2 am Zündschloss) und rot weiß (kommen von Zündspule und sind mit rotem und weißem Kabel von Grundplatten-Leitungsverbinder verbunden) gelöst.
Sind all diese Kabelverbindungen gelöst, kann die Zündspule an der Schraube durch den Herzkasten und am Halter für den Schließhaken des Schlosses gelöst werden. Jetzt muss noch das braune Kabel, welches vom Blinkgeber kommt, von der Kontaktzunge gezogen werden.
Nun kann die Zündspule entnommen werden.
Der Halter für den Schließhaken wird danach wieder verschraubt.
Nun wird das schwarz-weiße Kabel vom Dreierverteiler des Zündschlosses, welches zusätzlich eine Brücke zu Klemme 59 oder 56 besitzt, abgezogen. Außerdem wird das braun weiße Kabel von Klemme 2 abgezogen.
Jetzt kann noch das schwarze Kabel vom Kontakt 15/51 gezogen werden. Danach wird das grau weiße Kabel, welches den Blinkgeber mit dem Blinklichtschalter verbindet, an der Verbindungsstelle abgezogen.
Der Kabelstrang aus Rot und Weiß wird anschließend durch die Bohrung für das Batteriespannband zurück auf die andere Herzkasten Seite geschoben. Im gleichen Zug kann auch direkt der große Adapterstecker mit den roten, weißen, gelben und rot-gelben Kabeln zurückgeschoben werden.
Ist dies abgeschlossen, werden noch alle gelösten Kabel auf die Luftfilterseite zurückgeführt und das Halteblech gelöst und anschließend entnommen.
Zuletzt sollte noch der Halbmond der Kurbelwelle entfernt werden, da beim Polrad der MVT keiner benötigt wird und ein Verbau sonst nicht möglich ist.
Nun kann mit dem Einbau der MVT fortgefahren werden.
2.2 Ausbau DDR-Zündung
Zuerst sollte der Kupplungszug ausgehangen, die Tachowelle gelöst und die drei M6 Schrauben des Lichtmaschinendeckels gelöst und entfernt werden. Anschließend kann der Lichmaschinendeckel entfernt werden.
Zur Vereinfachung der Demontage sollten nun noch Sitzbank, Tank und die beiden Herzkastendeckel demontiert werden.
Im nächsten Schritt wird die Batterie abgeklemmt, um Kurzschlüssen während der Demontage aus dem Weg zu gehen und ausreichend Platz zum Arbeiten zur Verfügung zu haben.
Nun können die Bauteile der alten Zündanlage, wie nachfolgend erklärt, entfernt werden. Außerdem sollte die Halterung für das Batteriespannband gelöst und die Lochabdeckung entnommen werden.
Nun wird das Polrad mit dem Halteband gehalten und die Mutter, die das Polrad auf den Konus der Kurbelwelle drückt, gelöst. Anschließend wird die Sicherungsscheibe entnommen und der Polradabzieher eingeschraubt.
Jetzt wird das Polrad gelöst und anschließend abgezogen. Da jetzt die Grundplatte freigelegt wurde, ist diese auch direkt das nächste Bauteil, was demontiert wird. Hierfür werden die beiden Schrauben an den Haltekrallen gelöst.
Falls noch originale Haltekrallen verbaut waren und diese sich bereits verzogen oder an Spannkraft verloren haben, ist es ratsam, diese direkt gegen verstärkte Haltekrallen auszutauschen.
Verstärkte Haltekrallen kaufen
Jetzt geht es daran, das Kabel der Grundplatte vom Zündschloss zu lösen, um die Grundplatte endgültig entfernen zu können. Hierfür werden zuerst Zündschloss und Sicherungsträger gelöst und anschließend alle einzelnen Kabelstränge des Zündungskabelstrangs vom Zündschloss, Steuerteil und dem Sicherungsträger abgezogen.
Da alle Kabel gelöst wurden, kann der Kabelstrang aus dem Herzkasten gefädelt und die Grundplatte entnommen werden.
Als nächstes wird die Ladeanlage gelöst. Hierfür wird sie erst locker geschraubt. Dann werden wieder alle Kabel vom Zündschloss abgezogen und die Ladeanlage kann entnommen werden.
Nun wird noch das braun-weiße Kabel von Klemme 2 am Zündschloss gezogen.
Falls es sich bei der verbauten Zündung um eine Elektronikzündung handelt, wird nun das Steuerteil auf der Luftfilterseite des Herzkastens demontiert. Hierfür muss das schwarze Kabel gelöst und zur Zündspule geführt werden. Des Weiteren wird das braun weiße Kabel zurückgeführt und das braune Kabel gelöst. Dieses wird dann zu Klemme 31 am Zündschloss zurückgeführt und so abgeknipst, dass nur noch eine Verbindung von Klemme 31 zum Massepunkt im Herzkasten herrscht. Nun kann der Elektronikbaustein entnommen werden. Die Halterung des Elektronikbausteins kann später zum Halten der CDI verwendet werden.
Jetzt wird noch die Zündspule demontiert. Hierfür wird das Massekabel, welches zum Massepunkt am Stirnrohr geht, an diesem abgekniffen. Jetzt wird das braun- weisse Kabel aus dem Herzkasten noch zurückgeführt, der Kerzenstecker abgezogen und schon kann die Zündspule entnommen werden.
Als letztes wird noch der Blinkgeber entnommen, indem man beide Kabelverbindungen löst und ihn anschließend entnimmt.
Zuletzt sollte noch der Halbmond der Kurbelwelle entfernt werden, da beim Polrad der MVT keiner benötigt wird und ein Verbau sonst nicht möglich ist. Im gleichen Arbeitsschritt sollte der Stumpf der Kurbelwelle gereinigt und von Öl- und Fettrückständen befreit werden. Damit erzeugt man, dass das nur durch den Druck der Mutter auf dem Konus der Welle gehaltene Polrad sich nicht verdreht und fest sitzt.
Nun kann mit dem Einbau der MVT begonnen werden.
3. Einbau MVT
3.1 Einbau Grundplatte/ Stator
Bevor die Grundplatte eingesetzt wird, sollte die Gummitülle aufgeschoben und die Grundplatte mit der Trägerplatte so verschraubt werden, dass die Aussparungen in der Grundplatte genau mittig verschraubt sind. Dies ist wichtig, um die Zündung später leichter final einstellen zu können.
Jetzt kann sie eingesetzt werden. Hierbei sollte das Kabel vorerst bei ca. 10:30 Uhr stehen und so verlegt werden, dass es wie bei der vorherigen Zündung liegt. Damit sie nicht mehr herausfällt, sollte sie mit den Haltekrallen gesichert werden.
3.2 Einbau Rotor
Für den Einbau des Rotors ist es erforderlich, den Kolben in die Position des oberen Totpunktes zu bewegen. Hierfür wird die Zündkerze demontiert und die Zündeinstelluhr ("Zünduhr") eingeschraubt. Nun kann ein Gang eingelegt werden. Durch das Drehen am Hinterrad bewegt man die Kurbelwelle nun in die obere Totpunkt-Stellung (oT.-Stellung).
Jetzt wird der Rotor so aufgeschoben, dass sich die Kurbelwelle nicht verdreht und nach dem Aufschieben die Markierungen von Rotor und Stator fluchten.
Sitzt der Rotor auf dem Konus, nimmt man sich eine zweite Person zur Hand, die auf den Rotor einen kleinen Setzschlag mit dem Schonhammer und einer Schlaghülse gibt, um ihn zu fixieren und ein Verdrehen zu verhindern.
Nun wird der Rotor festgeschraubt. Hierfür muss die Grundplatte erneut entnommen werden. Dafür schraubt man die beiden Haltekrallen wieder locker und entnimmt die Grundplatte.
Zum Befestigen des Rotors wird die dicke Unterlegscheibe auf das Gewinde der Kurbelwelle geschoben und die Mutter aufgedreht. Jetzt wird der Rotor mit dem Halteband gehalten und die Mutter mit dem Drehmomentschlüssel und einem Anzugsmoment von 20 Nm angezogen.
Dann kann das Halteband gelöst und die Grundplatte wieder so verschraubt werden, dass die Markierungen auf Rotor und Stator im oT. gegenüberstehen. Danach wird die Gummitülle inkl. Kabel noch in die Aussparung im Motorgehäuse eingeschoben. Das restliche Kabel wird in den Herzkasten verlegt.
Ist dies geschafft, ist der Zündzeitpunkt nun auf 1,8mm vor oT. eingestellt und es kann mit dem Verbau der verbleibenden Bauteile begonnen werden.
Erklärung wie man einen anderen Zündzeitpunkt einstellt:
Bei der MVT Zündung steht der Zündzeitpunkt prinzipiell auf 1,8mm vor oT., wenn die beiden Markierungen im oberen Totpunkt übereinander stehen. Dies ist so, da die MVT so gebaut wurde, dass der Zündzeitpunkt in der Grundeinstellung wie bei originalen Simson Fahrzeugen mit M500 Motor ist. Hat man bisher alle Schritte befolgt, so steht die Zündung nun auf 1,8mm vor OT.
Möchte man seine Zündung mit einem Zündzeitpunkt von z.B. 1,6 mm vor oT. nutzen, so muss die Kurbelwelle, wenn die beiden Markierungen übereinander stehen, auf der Position 0,2 mm nach OT stehen, da man 0,2mm später als die Grundeinstellung zünden möchte. Als Gegenbeispiel noch, wenn man sie auf z.B. 2mm vor oT. nutzen möchte, um 0,2mm früher als in der Grundeinstellung zu zünden. Hier muss die Kurbelwelle auf der Position 0,2 mm vor oT. stehen, wenn die beiden Markierungen übereinander liegen.
3.3 Einbau Zündspule & CDI
Der Einbau von der Zündspule beginnt mit dem Bau von zwei Masseverteilenden Kabeln. Eines, welches die Zündspule später mit dem Massepunkt am Herzkasten verbinden soll und das zweite, welches vom Massepunkt zum Motor reicht. Das Massekabel vom Massepunkt zum Motor wird anschließend direkt eingebaut.
Im Anschluss sollte man sich überlegen, wie man die Zündspule im Herzkasten befestigen möchte. Am einfachsten ist es, das Halteblech einer Vape Zündspule zu benutzen. Dieses kann man entweder bei seiner alten Vape abschrauben, käuflich erwerben oder nachbauen.
Dann kann die Zündspule mit 2 M6 Schrauben verschraubt werden.
Ist dies geschehen, wird sie unter dem Schließhaken probehalber verschraubt. Um einen zweiten Haltepunkt zu realisieren, muss nun noch ein Loch in das Gehäusemittelteil gebohrt werden. Falls vorher eine Vape Zündung verbaut war, entfällt dieser Schritt.
Wenn das Loch gebohrt und eine passende Schraube zur Befestigung gefunden ist, wird das Massekabel an einer der beiden M6 Schrauben, die die Zündspule mit dem Halter verbinden, verschraubt. Dann kann die Zündspule final eingesetzt werden.
Wird die Zündung ohne Licht verwendet, sind jetzt alle Bauteile im Fahrzeug und es kann mit der Verkabelung begonnen werden. Andernfalls muss später noch der Gleichrichter verbaut werden.
Bei der Verkabelung wird damit begonnen, das rot-schwarze Kabel, welches aus der CDI kommt, an das ebenfalls rot-schwarze Kabel aus dem Kabelstrang der Grundplatte zu stecken.
An dem weiß-schwarzen Kabel aus der CDI wird der Stecker abgeknipst und gegen einen Kabelschuh ersetzt.
Dann nimmt man das weiße Kabel aus dem Lieferumfang und knipst dort ebenfalls den Steckverbinder ab, den man dann gegen einen Kabelfuß tauscht.
Nun wird es an das Kabel aus der CDI gesteckt und dann isoliert.
Abschließend steckt man das Kabel an Klemme 2 am Zündschloss oder auf den Ausgang eines externen Killswitches.
Das grün-gelbe Kabel, welches von der Grundplatte kommt, wird noch mit an den Massepunkt am Herzkasten gesteckt. Wird kein Gleichrichter verbaut, so kann der Massepunkt nun wieder mit einer M6 Mutter gesichert werden.
Als nächstes wird der Steckverbinder des gelben Kabels aus dem Stator abgeknipst und das Kabelende anschließend abisoliert. Dann nimmt man das gelbe Kabel aus dem Lieferumfang, welches an der einen Seite keinen Steckverbinder hat, legt sich die beiden Enden zusammen und verbindet sie mit einem Doppelstecker.
Dieser Doppelstecker wird an Klemme 59b am Zündschloss gesteckt.
Das Ende des Kabels, welches vorher mit der einen Seite abisoliert im Lieferumfang lag, wird nun als Brücke zum Kontakt 59 am Zündschloss verbunden.
Wird das Fahrzeug später ohne Licht betrieben, muss nun noch das weiße Kabel isoliert werden.
Alle nun noch verbliebenen Kabel werden entweder für den Lichtstromkreis oder gar nicht benötigt. Wer also ohne Licht auskommt, hat den Teil des Verkabelns abgeschlossen.
Abschließend kann das Zündkabel in die Zündspule eingedreht werden.
Falls kein Licht verwendet werden soll, kann nun zum Funktionstest übergegangen werden.
3.4 Verkabelung von Licht und Blinkgeber
3.4.1 Licht
Um das Licht zu verkabeln, ist es wieder nötig, einige Dinge an der Zündanlage anzupassen. Hierfür wird als erstes der Steckverbinder an dem weißen Kabel, das von der Grundplatte kommt, abgeknipst und ein Kabelschuh befestigt.
Bei dem mitgelieferten roten Kabel wird die Seite mit dem Kabelfuß abgeknipst und ein Kabelschuh angebracht. Dann wird es an den Dreierkontakt am Zündschloss gesteckt.
Das braune Kabel aus dem Lieferumfang wird auf den Massekontakt geschoben. Ist dies getan, so kann die M6 Mutter des Massekontaktes wieder aufgeschraubt und festgezogen werden.
Jetzt wird noch das gelbe Kabel mit den beiden Kabelschuhen genommen und an Klemme 59b auf den Doppelstecker geschoben.
Nun muss noch ein Kabel gebaut werden, welches als Brücke zwischen dem 3er Verteiler und Kontakt 15/51 dient. An diesem werden zwei Kabelschuhe angebracht. Anschließend wird es aufgesteckt.
Im nächsten Schritt wird der Gleichrichter angeschlossen. Je nach Einbauposition müssen die vier nun noch verbleibenden Kabel eventuell auf die andere Seite des Herzkastens geführt werden.
Das rote, weiße und gelbe Kabel wird durch die rechte Durchführung auf die andere Seite des Herzkastens gelegt. Das Massekabel wird auf Grund von zu kurzer Länge durch die Bohrung für das Batteriespannband geführt.
Ist dies geschafft, können die Kabel wie im Bild gezeigt angeschlossen und der Gleichrichter festgeschraubt werden.
3.4.2 Blinkgeber
3.4.2.1 Blinkgeber 2-polig
Wenn ein 2 poliger Blinkgeber verwendet werden soll, werden für die Verkabelung 2 Kabel benötigt. Das erste Kabel dient als Verlängerung des Kabels, welches vom Blinkerschalter kommt. Das Ausgangskabel sollte im originalen Moped schwarz sein. Das Kabel wird an den Kontakt L am Blinkgeber angesteckt. Das zweite Kabel dient der Zuleitung des Stromes, es sollte auf der einen Seite einen Kabelschuh und auf der anderen Seite einen Doppelstecker besitzen. Die Seite mit dem Kabelschuh wird an den Kontakt “B” am Blinkgeber angeschlossen. Der Doppelstecker kommt auf Klemme 15/51 am Zündschloss. Falls dort nun drei Stecker platziert werden müssten, wird eine Steckverbindung gelöst und auf den freien Stecker am Doppelstecker geschoben.
Nun ist die gesamte Verkabelung der Zündanlage abgeschlossen und es kann alles wieder zusammengebaut werden.
3.4.2.2 Blinkgeber 3 polig
Soll ein 3 poliger Blinkgeber verwendet werden, werden 3 Kabel für die Verkabelung benötigt. Das erste Kabel benötigt einen Kabelschuh und eine ringförmige Steckhülse. Der Ring wird hierbei auf den Massekontakt im Herzkasten mit aufgeschoben. Der Kabelschuh dieses Kabels wird an Kontakt 31 am Blinkgeber gesteckt.
Das zweite Kabel dient als Verlängerung des grau-schwarzen Kabels vom Kombischalter und wird auf der einen Seite mit einem Kabelschuh ausgestattet. Danach wird es am Blinkgeber an Kontakt 49a angeschlossen.
Das dritte und letzte Kabel wird vom Kontakt 15/51 am Zündschloss an den nun noch verbleibenden Kontakt 49 am Blinkgeber gelegt. Falls an 15/51 schon alle Steckplätze belegt sind, muss an die eine Seite des Kabels ein Doppelstecker angebracht werden.
Nun ist die gesamte Verkabelung der Zündanlage abgeschlossen und es kann alles wieder zusammengebaut werden. Das heißt, der Lichtmaschinendeckel wird festgeschraubt und der Kupplungsbowdenzug eingehängt. Dann wird das Zündschloss wieder befestigt. Im nächsten Schritt wird die Batterie angeklemmt. Dann kann mit dem Funktionstest begonnen werden.
4. Funktionstest und Inbetriebnahme
Beim Funktionstest wird zunächst geprüft, ob alles funktioniert oder ob Probleme auftreten. Hierfür wird als erstes das Zündschloss auf Schalterstellung 1 gedreht und dann versucht, ob die Blinker blinken und die Hupe funktionstüchtig ist. Falls die Sicherung durchbrennt, sollten alle Kabel auf einen richtigen Sitz überprüft werden, um Kurzschlüsse auszuschließen. Wenn hier alles funktioniert, wird die Zündkerze rausgeschraubt, um zu testen, ob ein sauberer Zündfunken vorhanden ist. Dafür steckt man die Zündkerze in den Kerzenstecker, legt beides zusammen an den Zylinderkopf und kickt dann den Kickstarter mit der Hand durch.
Hinweis: Falls man einen unisolierten Kerzenstecker verwendet, sollte man ihn beim “Durchkicken” nicht in der Hand halten, da man sonst durch die Spannung im Hochvoltbereich einen Stromschlag erleiden kann.
Ist nun ein regelmäßiger, sauberer Zündfunke zu sehen, wurde alles ordnungsgemäß verkabelt und es kann eine erste Inbetriebnahme erfolgen.
Vor der Inbetriebnahme müssen jedoch noch der Tank und die Seitendeckel sowie die Sitzbank montiert werden. Außerdem muss die Zündkerze eingeschraubt und der Kerzenstecker aufgesteckt werden.
Nun noch den Benzinschlauch aufstecken und das Moped für die Inbetriebnahme abbocken.
Wenn das Fahrzeug nach wenigen Tritten anspringt und gut klingt, kann eine erste Probefahrt vorgenommen werden. Bei Fahrzeugen mit geringem Hubraum kann es sein, dass das Standgas durch die geringe Rotormasse und damit weniger Massenträgheit etwas höher gestellt werden muss, damit es bei niedriger Drehzahl nicht aus geht.
Läuft das Fahrzeug im Stand oder beim Fahren schlecht oder sehr unrund, sollte die Zündeinstellung überprüft und ggf. nochmals nachjustiert werden. Andernfalls ist der Einbau nun abgeschlossen und du kannst dich an deiner Innenrotorzündung mit Lichtfunktion erfreuen.